6. Ordnung: Scrophulariales
Merkmale:
-

Kräuter, Sträucher oder Bäume mit meist zygomorphen Blüten

-

Staubblätter ursprünglich 4, teilweise Reduktion auf 2

-

Fruchtknoten nicht durch falsche Scheidewände gefächert, somit keine Ausbildung von Klausenfrüchten (wichtiger Unterschied zu den in einer Reihe von Merkmalen ähnlichen Lamiales)

Chemische Merkmale:

- verbreitetes Vorkommen von Iridoiden

1. Familie: Buddlejaceae WILHELM (Sommerfliedergewächse)

9 Gattungen (Androya, Buddleja, Emorya, Gomphostigma, Nicodemia, Nuxia, Peltanthera) mit 150 Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Scrophulariaceae zugeordnet; Bäume, Sträucher oder Lianen; Blätter gestielt bis sitzend, gegenständig oder quirlständig (3 pro Quirl), Nebenblätter vorhanden bis stark reduziert, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gesägt oder gezähnt; Pflanzen überwiegend zwittrig, gelegentlich diözisch  (z. B. die meisten in Nordamerika heimischen Buddleja-Arten); Blüten radiärsymmetrisch, meist 4zählig, in end- oder achselständigen Zymen, Trauben, Köpfen oder Rispen; Perianth doppelt, K4, verwachsen, C4, verwachsen, A4, bei Peltanthera 5, zwittrige Blüten nur mit fertilen Staubblättern, weibliche Blüten mit Staminodien, G2, selten 4, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1 ungeteilten Narbe; meist Kapselfrüchte, selten Beeren- oder Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: weit verbreitet, insb. in den Tropen und warm-gemäßigten Klimaten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym für Scrophulariaceae). Nutzpflanzen: Verschiedene Arten insb. der Gattung Buddleja verbreitet als Ziersträucher kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Buddlejaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

2. Familie: Oleaceae HOFFMGG. & LINK (Ölbaumgewächse)

Ca. 25 Gattungen mit 615(-900) Arten; Bäume und Sträucher, wenige Lianen; Mesophyten; Blätter gestielt, nahezu ausnahmslos gegenständig, immergrün oder sommergrün, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt oder 3zählig bzw. unpaarig gefiedert; Blattrand ganz, gesägt oder gezähnt; Pflanzen überwiegend zwittrig, ferner polygamomonözisch; Blüten radiärsymmetrisch, einzeln oder in Trauben, Rispen oder Wickeln; Perianth doppelt, gelegentlich auch sepalin, K4(-15), verwachsen, C4(-12), meist verwachsen, A2, selten 4, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 2lappigen Narbe; Spaltfrüchte (flügelnussartig) oder Kapseln, Beeren bzw. Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Oleales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Solanales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Olea europaea L. - Olivenbaum (Olivae oleum - Olivenöl). Nutzpflanzen: Olea europaea L. (Gewinnung von Olivenöl). Verschiedene Arten der Gattungen Jasminum (Jasmin), Osmanthus (Duftblüte), Forsythia (Forsythie), Syringa (Flieder), Ligustrum (Liguster, Rainweide), Fraxinus (Esche) kultiviert als Zierpflanzen. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Oleaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

3. Familie: Scrophulariaceae JUSS. (Braunwurzgewächse, Rachenblütler)

Allgemeine Bemerkungen: Die Pflanzenfamilie in ihren heutigen engen Grenzen (Scrophulariaceae s. str.) wurde erst in den letzten Jahren etabliert und umfasst lediglich ca. 65 Gattungen mit ca. 1700 Arten der ursprünglich weiter gefassten Familie mit ca. 3000 Arten (s. unten). Ausgegliedert in die Familie Plantaginaceae wurden Gattungen mit mehr oder weniger pfeilförmiger Antherenbasis (s. hierzu Abbildung von Veronica fruticans). Der ursprünglich nur chlorophyllfreie Vollparasiten umfassenden Familie Orobanchaceae zugeordnet wurden die grünen Halbparasiten u. a. der Gattungen Pedicularis (Läusekraut, s. Abbildung von Pedicularis rosea), Euphrasia (Augentrost, s. Abb. von Euphrasia alpina), Rhinanthus (Klappertopf, s. Abb. Rhinanthus minor), Melampyrum (Wachtelweizen, s. Abb. Melampyrum sylvaticum) und Bartsia (Alpenhelm, s. Abb. Bartsia alpina). Auch die verbliebenen Gattungen und Arten zeichnen sich durch eine hohe Formenvielfalt aus. Wichtigste Merkmale sind: Kräuter oder Sträucher; Blätter gegenständig oder spiralig angeordnet, Blüten 4zählig, nahezu radiärsymmetrisch bis zygomorph, in Trauben; Perianth doppelt, Kelchblätter gleich oder unterschiedlich gestaltet, Staubblätter häufig 5, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, Narbe meist kopfig; Kapselfrüchte; Kosmopoliten mit Verbreitungsschwerpunkt in Afrika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Scrophulariaceae. Quelle und weitere Informationen*. Der ursprünglichen Familie Scrophulariaceae (Scrophulariaceae s. lat.) wurden etwa 280 Gattungen mit 3000 Arten zugeordnet. Die Merkmale der Familie in diesem weiten Sinne sind entsprechend vielfältig: einjährige bis ausdauernde Kräuter oder Sträucher, gelegentlich Bäume oder Lianen; neben einer Vielzahl autotroph lebender Vertreter auch einige chlorophyllfreie und daher meist bleiche Vollparasiten (überwiegend Wurzelparasiten); Hydrophyten, Helophyten, Mesophyten oder Xerophyten; Blätter der autotrophen Vertreter wohl entwickelt und wechsel-, gegen- oder quirlständig, teilweise mit grundständiger Blattrosette, krautig oder lederig; bei parasitisch lebenden Vertretern stark reduziert oder völlig fehlend und ohne Blattgrün; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis mittelgroß, radiärsymmetrisch bis zygomorph (zunehmende Zygomorphie), einzeln oder in Zymen, Trauben oder Ähren; Perianth doppelt, K4 oder 5, verwachsen, C4 oder 5, verwachsen, in Anpassung an Bestäuber oft mit sporn- oder sackartigen Ausstülpungen oder Verschluss der Kronröhre durch gaumenartige Vorwölbungen der Unterlippe, A(4-)5 oder 2(-3), mit der Krone verwachsen, G2(-3), synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer oder zwei 1-2lappigen Narbe; chemisch charakterisiert durch das Vorkommen von Iridoiden, einzelne Gattungen (Digitalis) mit herzwirksamen Glykosiden (Cardenolide) und Steroidsaponinen; Kapselfrüchte, vielsamig, sich durch Spalten oder Löcher öffnend; chemisch charakterisiert durch das Vorkommen von Iridoiden; Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Verbascum sp. - Königskerze (Verbasci flos - Wollblumen). Nutzpflanzen: Arten verschiedener Gattungen als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Scrophulariaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

4. Familie: Globulariaceae DC. (Kugelblumengewächse)

2 Gattungen [Globularia (Lytanthus), Poskea (Cockburnia)] mit 30 Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Plantaginaceae zugeordnet; kleine, heidekrautartige Sträucher oder Kräuter; Blätter klein, wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten klein bis mittelgroß, mit Bracteen, ausgeprägt zygomorph, in end- oder achselständigen Ähren oder Köpfen; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C5, verwachsen, A4, mit der Corolla am Grunde verwachsen, G scheinbar 1, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 1lappign oder 2lappigen Narbe; jeweils 1samige achänenartige Früchte oder Nussfrüchte; Holarktis, Paleotropis; gemäßigte Zone bis Subtropen: westliches Eurasien und Nordafrika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym für die Plantaginaceae). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Plantaginaceae (bzw. Globulariaceae). Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

5. Familie: Myoporaceae R. BR.

4-7 Gattungen mit 90 Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Scrophulariaceae zugeordnet; kleine Bäume oder Sträucher; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter meist klein, mehr oder weniger ledrig, gestielt bis sitzend, wechselständig oder gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz, gekerbt, gesägt oder gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten klein bis mittelgroß, radiärsymmetrisch bis zygomorph, in achselständigen Zymen; Perianth doppelt, K(4-)5, überwiegend frei, zuweilen verwachsen, C5, verwachsen, A(3-)4 oder 5, mit der Corolla verwachsen (adnat), entweder nur mit fertilen Staubblättern oder mit 1 Staminodium, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 1-2lappigen Narbe; in 2 bis 10 Nüsschen zerfallende Spaltfrüchte oder Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: hauptsächlich in Australasien und auf den südlichen Inseln des Pazifiks, einige Arten in Südafrika, Mauritius, Ostasien, Hawaii, Karibik. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym der Scrophulariaceae). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Myoporaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

6. Familie: Orobanchaceae VENT. (Sommerwurzgewächse)

99 Gattungen mit 2061 Arten; umfassen den überwiegenden Teil der halbparasitären Gattungen, die in der Vergangenheit der Familie Scrophulariaceae zugeordnet wurden wie z. B. Bartsia (Alpenhelm; 50 Arten, s. Abb. von Bartsia alpina), Euphrasia (Augentrost; 170-350 Arten; s. Abb. von Euphrasia alpina), Pedicularis (Läusekraut; 600-800 Arten; s. Abbildung von Pedicularis rosea) und Rhinanthus (Klappertopf; 45 Arten; s. Abb. von Rhinanthus minor); Wurzelparasiten, mehr oder weniger sukkulente Kräuter, die ursprünglichen Orobanchaceae (Orobanchaceae s. str.) überwiegend vollparasitär, chlorophyllfrei und mit stark reduzierten, schuppenförmigen Blättern, die ursprünglich der Familie Scrophulariaceae zugeordneten Gattungen halbparasitär mit wohl entwickelten Blättern, diese wechselständig und spiralig angeordnet oder gegenständig, Blattspreite überwiegend ungeteilt, häufig jedoch tief gelappt, Blattrand oft gezähnt; Mesophyten; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis mittelgroß, zygomorph, in endständigen Ähren oder Trauben; Perianth doppelt, K4-5 oder 2, verwachsen, C5, verwachsen, A4(oder 5), mit der Corolla am Grunde verwachsen (adnat), mit 4 fertilen Staubblättern, gelegentlich ferner 1 Staminodium, G2, gelegentlich 3, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 2-4lappigen Narbe; Kapselfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten mit Verbreitungsschwerpunkt in der nördlichen (warm) gemäßigten Zone sowie in Afrika und Madagaskar. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Euphrasia rostkoviana HAYNE - Augentrost (Euphrasiae herba - Augentrostkraut). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familien Orobanchaceae bzw. Scrophulariaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

7. Familie: Gesneriaceae DC.

Ca. 140 Gattungen mit 3870 Arten; überwiegend Kräuter, gelegentlich Sträucher oder Lianen (Wurzelkletterer); zahlreiche EpiphytenMesophyten; Blätter gestielt, krautig oder ledrig, häufig heterophyll, meist gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite überwiegend ungeteilt, Blattrand ganz, gesägt oder (häufig) gezähnt; Pflanzen zwittrig, selten monözisch, entemophil, ornithohil oder cheiropterophil; Blüten mittelgroß bis groß, zygomorph, meist in achsel- oder endständigen Zymen; Perianth doppelt, K5, meist verwachsen, gelegentlich frei, C5, verwachsen, A2-5, mit der Corolla am Grunde verwachsen (adnat), zum Teil mit 1-3 Staminodien, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig bis unterständig; mit 1 Griffel und 1-2 Narben oder einer 1-2lappigen Narbe; Kapselfrüchte, selten Beerenfrüchte; gemäßigte Zone (wenige) bis Tropen: pantropisch, wenige in gemäßigter Zone. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Gesneriaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

8. Familie: Acanthaceae JUSS.

Ca. 250 Gattungen mit 3500 Arten; Sträucher oder ein- bis mehrjährige Kräuter, selten auch Bäume mit dünnen Zweigen; neben bodenständigen Pflanzen auch Epiphyten; Hydrophyten, Helophyten (unter diesen einige Mangroven), Mesophyten (zahlreiche Arten an feuchten Standorten tropischer Wälder) oder Xerophyten; Blätter meist wohl entwickelt, teilweise aber auch stark reduziert, gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite einfach oder geteilt, Blattrand ganz, gekerbt, gesägt oder gezähnt; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten 4- oder 5zählig, meist mehr oder weniger zygomorph, einzeln oder in Infloreszenzen, überwiegend in dichasialen Zymen, mit häufig auffallenden Bracteen (s. Foto von Pachystachys lutea); seltener in Trauben; Perianth doppelt, K(3-)4 oder 5, verwachsen, C4 oder 5, verwachsen (zumindest an der Basis), A2 oder 4(-5), mit der Corolla am Grunde verwachsen (adnat), G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 2 Narben; Kapselfrüchte; Holarktis, Paleotropis, Neotropis, Kapensis, Australis; gemäßigte Zone bis Tropen: Verbreitungsschwerpunkt in Indomalaysia, Afrika, Brasilien und Mittelamerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Nutzpflanzen: Einzelne Arten unterschiedlicher Gattungen als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Acanthaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

9. Familie: Pedaliaceae R. BR. (Sesamgewächse)

13 Gattungen mit 70 Arten; von einjährigen und ausdauernden Kräutern (überwiegend) bis hin zu Sträuchern und kleinen Bäumen; Mesophyten und Xerophyten, bevorzugt anzutreffen an Küsten sowie in Wüsten; Blätter gegenständig (zumindest am Grunde der Pflanze), Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt oder fiederspaltig; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten 5zählig, zygomorph, einzeln oder in achselständigen Infloreszenzen (Dichasien oder Zymen); Perianth doppelt, K5, zu einer Röhre verwachsen, C5, verwachsen, A5, mit der Corolla verwachsen, mit einem nicht petaloiden Staminodium und 4 fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 2lappigen Narbe oder zwei Narben; Kapsel- oder Nussfrüchte; Subtropen bis Tropen: Afrika, Madagaskar, Indien, SO-Asien, Malaysia, Australien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Harpagophytum procumbens (Harpagophyti radix - Teufelskrallenwurzel), Sesamum indicum (Sesami oleum -Sesamöl). Nutzpflanzen: Sesamum indicum (Sesamsamen, Sesamöl). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Pedaliaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

10. Familie: Bignoniaceae JUSS. (Trompetenbaumgewächse)

110 Gattungen mit 650 Arten; Bäume, Sträucher oder Lianen, gelegentlich Kräuter; Blätter gestielt, überwiegend gegenständig, seltener quirl- oder wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite gefiedert oder handförmig geteilt; Pflanzen zwittrig, entemophil, ornithohil oder cheiropterophil; Blüten 5zählig, zygomorph, meist mit hypogynem Diskus, einzeln oder in achsel- oder endständigen Dichasien; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C5, verwachsen, A(4-)5, mit der Kronröhre verwachsen, meist mit einem oder 3 Staminodien, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einer 2lappigen Narbe; überwiegend Kapselfrüchte, selten Beerenfrüchte; gemäßigte Zone (wenige), Subtropen (einige), Tropen (Mehrzahl): weit verbreitet mit Schwerpunkten sowohl in der Alten als auch der Neuen Welt. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Nutzpflanzen: einige Gattungen sind bedeutungsvolle Lieferanten tropischer Hölzer, u. a. Tabebuia (Westindischer Buchsbaum), Tecoma (Teakholzbaum). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Bignoniaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

11. Familie: Mendonciaceae (LINDAU) BREMEK.

2 Gattungen [Anomacanthus (Gilletiella), Mendoncia] mit 60 Arten; Lianen; Blätter gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten zygomorph, in Trauben; Perianth doppelt, K (theoretisch) 5, meist reduziert, Kelchblätter verwachsen, C5, verwachsen, A4 oder 5, mit der Kronröhre verwachsen, mit 4 fertilen Staubblättern und zum Teil (wenn A=5) mit einem Staminodium, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1 oder 2 Narben; Steinfrüchte; Paleotropis und Neotropis; Tropen: Mittel- und tropisches Südamerika, tropisches Afrika. Taxonomische Einordnung: Aktuell nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Acanthaceae zugeordnet. Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym der Acanthaceae). Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

12. Familie: Lentibulariaceae RICH. (Wasserschlauchgewächse)

3 bzw. 4 Gattungen [Genlisea, Pinguicula, Polypompholyx (= Utricularia), Utricularia] mit 320 Arten; ausdauernde, carnivore Kräuter, zuweilen mit eigentümlicher Gestalt; frei flutende oder wurzelnde Hydrophyten oder Helophyten; Blätter gestielt oder halbsitzend, wechselständig, meist eine grundständige Rosette bildend (s. Foto von Pinguicula vulgaris), Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt; Fangmechanismen aktiv oder passiv und sehr vielfältig [Fallen gebildet von winzigen, untergetauchten Blasen (Utricularia, Polypompholyx), klebrigen Drüsen der Blätter (Piguicula) oder Gleitfallen (Genlisea)]; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis mittelgroß, zygomorph,  in Trauben oder Ähren, gelegentlich einzeln;  Perianth doppelt, K2 oder 4-5, verwachsen, C5 oder 2, verwachsen, A2 oder 4, wenn 4 dann zwei Staminodien, mit der Kronröhre an deren Basis verwachsen, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1-2 Narben; Kapselfrüchte; Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. In Deutschland vertretene Gattungen: Pinguicula (Fettkraut) und Utricularia (Wasserschlauch). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Lentibulariaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schoepke