6. Ordnung: Urticales
Merkmale/Verbreitung:
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von Dahlgren den Dilleniidae (Ordnung Urticales, Überordnung Malviflorae) zugeordnet (s. Frohne/Jensen S. 216ff.)

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eingeschlechtliche Blüten mit reduzierter Blütenhülle, diese bei weiblichen Blüten völlig fehlend, bei männlichen Blüten sepalin, Anzahl der Sepalen identisch mit Anzahl der Stamina; meist anemophil, gelegentlich entemophil

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Fruchtknoten hypogyn aus 2 Fruchtblättern mit je 1 Samenanlage

- Nüsse oder Steinfrüchte
1. Familie: Barbeyaceae RENDLE

1 Gattung mit 1 Art (Barbeya oleoides); kleine, ölbaumartige Bäume; Blätter gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, lanzettlich, Blattrand ganz; Pflanzen diözisch, anemophil; Blüten klein, radiärsymmetrisch, in achselständigen Zymen; Perianth  sepalin, K3 (oder 4), A6-9(-12), nur mit fertilen Staubblättern, G1-3, meist monomer, ansonsten apokarp oder synkarp, Fruchtknoten oberständig; Nussfrüchte bzw. Sammelnussfrüchte. Paleotropis; Subtropen: NO-Afrika, Arabien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta* Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

2. Familie: Ulmaceae MIRB. (Schiefblattgewächse)

6 Gattungen mit 35 Arten; Bäume oder Sträucher mit dünnen Ästen;  Mesophyten; Blätter immergrün oder jährlich abfallend, gestielt, wechselständig und spiralig angeordnet, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite ungeteilt, meist mit asymmetrischer Basis, Blattrand ganz oder gezähnt; Pflanzen zwittrig, monözisch oder polygamomonözisch, entemophil; Blüten klein, radiärsymmetrisch, in oft gebüschelt erscheinenden achselständigen Zymen oder Trauben; Perianth  einfach, sepalin, K(2-)5(-9), Kelchblätter frei oder verwachsen, A(2-)4-8(-15), nur mit fertilen Staubblättern, G2(-3), synkarp, Fruchtknoten oberständig, 1 Griffel und 1 Narbe; Flügelnüsse (Perikarp häufig geflügelt, s. Foto von Ulmus glabra), Nüsse oder Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: weit verbreitet in den Tropen und gemäßigten Breiten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Ulmaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

3. Familie: Cannabidaceae ENDL. (= Cannabaceae MARTYNOV; Hanfgewächse)

11 Gattungen mit 170 Arten; umfassen die teilweise als eigenständige Familie abgegrenzten Arten der Celtidaceae LINK.; einjährige oder ausdauernde, Milchsaft und zum Teil Harz enthaltende Kräuter, Lianen oder Bäume; Mesophyten; Blätter wechselständig oder gegenständig, spiralig angeordnet, gestielt, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite einfach oder handförmig gelappt oder geteilt, Blattrand gesägt; Pflanzen diözisch, selten monözisch, anemophil; Blüten 5zählig, radiärsymmetrisch, mit Deckblättern, in meist dicht gedrängten Infloreszenzen mit zymöser Endeinheit; Perianth einfach, sepalin, K5, in männlichen Blüten frei, in weiblichen teilweise verwachsen, A5, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, 1 sehr kurzer Griffel und 2 lange (praktisch sitzende) Narben; Nussfrüchte (Cannabis, Humulus) oder Steinfrüchte; Holarktis, Paleotropis, Neotropis, Kapensis, Australis; gemäßigte Zone, Subtropen und Tropen: gemäßigte Zone der Nordhemisphäre, tropisches Mittel- und Südamerika, tropisches Afrika und Indien, Pazifik, Nord- und Ost-Australien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales. Arzneipflanzen: Humulus lupulus (Lupuli strobulus - Hopfenzapfen). Nutzflanzen: Cannabis sativa (Hanf). Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Cannabaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta* Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

4. Familie: Moraceae LINK (Maulbeerbaumgewächse)

Etwa 40 Gattungen mit 1400 Arten; Bäume, Sträucher, Lianen, selten auch Kräuter, meist mit Milchsaft, häufig mit Luftwurzeln; Mesophyten; Blätter meist immergrün, wechselständig oder gegenständig, mittelgroß bis groß, gestielt, mit ganzer oder gefiederter bzw. handförmig geteilter Spreite; Pflanzen monözisch oder diözisch, anemophil oder entemophil (Ficus); Blüten meist in dichten, achselständigen Infloreszenzen (Ähren, Köpfe, Dolden), selten einzeln; Blüten klein (reduziert), radiärsymmetrisch: Perianth einfach und sepalin oder reduziert bis fehlend, K(1-)4-5(-8), verwachsen, A1-4(-8), nur mit fertilen Staubblättern, G2(-3), synkarp, Fruchtknoten oberständig bis halbunterständig, 2 Griffel und 2 Narben; in den fleischigen Blütenboden eingebettete Steinfrüchte oder achänenartige Früchte (Ausbildung einer Sammelfrucht durch mehrere benachbarte Blüten); gemäßigte Zone bis Subtropen: weit verbreitet in warmen bis tropischen Regionen. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales. Arzneipflanzen: Ficus carica (Caricae pseudofructus - Feigen; Zugang nur für registrierte Nutzer). Pflanzen mit sonstiger pharmazeutischer Bedeutung: Morus alba (Maulbeerbaum; Futterpflanze für Seidenraupen). Nutzflanzen: Ficus-Arten (essbare Früchte = Feigen sowie Nutzung als Zimmer-, Park- und Straßenbäume), Morus (Maulbeeren), Artocarpus (Brotfrüchte, "Jackfrucht"). Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Moraceae. Quelle und weitere Informationen*.

5. Familie: Cecropiaceae C. BERG.

6 Gattungen (Cecropia, Coussapoa, Myrianthus, Musanga, Poikilospermum, Pourouma) mit 275 Arten; Stellung als eigenständige Familie unsicher; entsprechend Stevens, P.F. (2001 onwards) der Familie Urticaceae zugeordnet; Bäume, Sträucher oder Lianen; Blätter wechselständig, mit Nebenblättern, Blattspreite tief geteilt bis ganz; Pflanzen monözisch, anemophil oder entemophil; kleine, radiärsymmetrische Blüten; Perianth einfach und sepalin, K2-4, Kelchblätter frei oder verwachsen, A2-4, nur fertile Staubblätter, G1, Fruchtknoten oberständig; Stein- oder Nussfrüchte; Neotropis; Subtropen bis Tropen: tropisches Amerika (Charakterarten des Sekundärwaldes). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales. Stellung als eigenständige Familie unsicher. Entsprechend Stevens, P.F. (2001 onwards) der Familie Urticaceae zugeordnet. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Cecropiaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta* Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

6. Familie: Urticaceae JUSS. (Brennnesselgewächse)

Ca. 50 Gattungen, Angaben zur Artenzahl schwankend von 550 bis über 2000 Arten; Sträucher, Kräuter, Lianen, daneben wenige Bäume, innerhalb der Tribus Urticeae mit Brennhaaren; Mesophyten; Blätter klein bis groß, wechselständig oder gegenständig, in der Regel gestielt, mit Nebenblättern und ungeteilter Spreite, Blattrand ganz, gesägt oder gezähnt; Pflanzen monözisch, diözisch oder polygamomonözisch, anemophil; Blüten winzig bis klein, radiärsymmetrisch, 4-5zählig, selten einzeln, meist in losen (s. Abbildung Urtica dioica) bis kopfig gedrängten (s. Abbildung Urtica pilulifera) achselständigen zymösen Blütenständen; Perianth einfach und sepalin oder reduziert bis völlig fehlend, Kelch in männlichen Blüten (2-)4-5(-6), in weiblichen 3-5, A(2-)4-5(-6), nur mit fertilen Staubblättern, G1, Fruchtknoten oberständig, selten halbunterständig; Früchte achänenartig oder Nussfrüchte, selten Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten, fehlend nur in Dauerfrostgebieten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales. Arzneipflanzen: Urtica dioica und Urtica urens (Urticae folium - Brennesselblätter, Urticae herba - Brennesselkraut, Urticae radix - Brennesselwurzel). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Urticaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

7. Familie: Physenaceae TAKHTAJAN

1 Gattung (Physena) mit 2 Arten; Familie erst seit kurzer Zeit etabliert; kleine Bäume oder Sträucher; Blätter gestielt, wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, herzförmig, Blattrand ganz; Pflanzen diözisch, weibliche Blüten ohne Staminodien, anemophil; Blüten klein bis mittelgroß, radiärsymmetrisch, in achselständigen Trauben; Perianth sepalin, K5-9, in einem Kreis, Kelchblätter frei bis an der Basis verwachsen, Andrözeum männlicher Blüten (8-)10-14(-25), in 1 bis 2 Kreisen, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 2 Griffeln und 2 Narben; einsamige Kapselfrüchte; Paleotropis; Tropen: Madagaskar. Taxonomische Einordnung: Dahlgren  Überordnung Caryophylliflorae / Ordnung Caryophyllales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Ordnung Caryophyllales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schoepke